Parität trifft Politik Teil 1
...mit Bundestagskandidat Sebastian Hartmann am 21. Januar 2025

Betroffene und Vertreter*innen sozialer Einrichtungen im Gespräch mit Bundestagskandidat Sebastian Hartmann am 21. Januar 2025
Der Paritätische Wohlfahrtsverband im Rhein-Sieg-Kreis lud am 21. Januar 2025 zum sozialpolitischen Austausch mit dem Bundestagskandidaten Sebastian Hartmann in die Geschäftsstelle in Troisdorf ein. Neben Geschäftsführerinnen von Mitgliedsorganisationen und Vertreterinnen von Selbsthilfegruppen nahmen auch Bürger*innen aus Troisdorf-Oberlar an der Veranstaltung teil.
Drängende soziale Themen im Fokus
Die sozialen Akteure nutzten die Gelegenheit, um mit Herrn Hartmann über ihre Nöte und Erwartungen zu sprechen. Der Bundestagskandidat berichtete von seinen bisherigen Erfolgen in Berlin und gab Einblicke in seine politische Arbeit auf Bundesebene sowie für die Region.
Wohnungsnot und Förderung von Frauenhäusern
Marion Spiekermann, Vertreterin eines Frauenhaus-Trägers, schilderte die schwierige Lage bei der Förderung von Frauenhäusern und betonte den Mangel an Wohnraum im Kreisgebiet, der einen Vermittlungsstau für betroffene Frauen verursacht. „Es fehlt in vielen Kommunen an politischem Willen und Bereitschaft, öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen“, so Spiekermann.
Belastungen in der Behindertenhilfe
Georg Rothmann, Geschäftsführer des Trägers „Eichhof“, kritisierte die wachsenden bürokratischen Anforderungen durch öffentliche Leistungsträger. „Wir werden kaputt geprüft“, sagte er und beklagte die ineffiziente Bearbeitung von Abrechnungen sowie unangemessene Dokumentationsanforderungen. Miriam Jung, Fachkraft des Paritätischen in der Teilhabeberatung, bestätigte diesen Eindruck. Sie forderte mehr Flexibilität in der Ausbildung heilpädagogischer Berufe und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Herausforderungen im Ehrenamt
Ehrenamtliche Vertreter*innen, darunter Ute Wiedemeyer vom „Kölner Kreidekreis“ und Herbert Schübel von der Selbsthilfegruppe SASCHA, wiesen auf die Überlastung durch gesetzliche Vorgaben und Klimaschutzmaßnahmen hin. Sevda Özkan von der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V. schilderte, dass Ehrenamtliche oft eigene Mittel einsetzen, um wichtige Angebote aufrechtzuerhalten.
Politischer Appell und Vision für die Zukunft
Reiner Mathes, Geschäftsführer des Paritätischen, hob die Bedeutung demokratischer Parteien für die Sicherung sozialer Arbeit hervor und warnte vor den menschenverachtenden Positionen der Rechtsaußenpartei. „Die Vorstellung, Menschen aus rassistischen Motiven zu entrechten und zu deportieren, widerspricht unseren grundlegenden Werten“, so Mathes.
Sebastian Hartmann appellierte an die „solidarische Mitte“ der Gesellschaft: „Es geht darum, die Vielen zu mobilisieren, die ehrlich und fleißig sind, Solidarität geben und empfangen wollen.“ Diese Wählergruppe müsse bei der bevorstehenden Bundestagswahl durch die demokratischen Parteien erreicht werden.
Am Ende der lebhaften Veranstaltung lud der Paritätische Herrn Hartmann ein, nach der Wahl erneut zusammenzukommen, um die neuen politischen Perspektiven zu analysieren.
Über den Paritätischen im Rhein-Sieg-Kreis
Der Paritätische im Rhein-Sieg-Kreis vereint rund 108 Organisationen mit 199 Einrichtungen und Diensten in allen Bereichen der sozialen Arbeit. Der Verband berät seine Mitglieder fachlich, organisatorisch und betriebswirtschaftlich, sichert die Qualität ihrer Arbeit und vertritt ihre Interessen gegenüber Politik und Kostenträgern. Konfessionell und parteipolitisch unabhängig, ergreift der Verband Partei für Menschen ohne Lobby. Mehr Informationen finden Sie unter: www.paritaetischer-rhein-sieg-kreis.de.